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Kamel-Faser

Als Kamelhaar bezeichnet man das Haarkleid des Kamels, das aus dem Deckhaar und dem flauschigen, weichen Flaumhaar, dem Unterhaar, besteht. Zudem wird innerhalb der Art zwischen Kamelen und Dromedaren unterschieden.

Ursprünglich stammen Kamele aus den asiatischen (v.a. Mongolei und Westchina), bzw. Dromedare aus den arabischen Regionen. Ihr Lebensraum sind Halbwüsten und Wüsten sowie trockene Steppen. Aufgrund ihrer Fähigkeit sich an extreme Witterungen anzupassen sowie ihrer Einsatzmöglichkeit als Nutz- und Zugtiere werden die Tiere heute auch in Afrika und Australien eingesetzt.

Während die Wolle des Dromedars eher rau ist, ist die des Kamels sehr weich. Da Kamele in ihren Ursprungsländern einem sehr rauem Klima ausgesetzt sind (Temperaturen von -30°C bis zu 40°C) ist ihre Wolle sehr widerstandsfähig und gilt ähnlich wie Alpakawolle als unverwüstlich.

Im Gegensatz zu allen anderen Wolllieferanten müssen Kamele nicht geschoren werden um an ihre Fasern zu gelangen. Kamele vollziehen einmal im Jahr einen Fellwechsel, um sich auf den Jahreszeitenwechsel von Winter auf Sommer vorzubereiten. Dabei stoßen sie überschüssiges Fell ab, das anschließend aufgesammelt, gereinigt und weiterverarbeitet werden kann. So können pro Kamel etwa 5-7 Kilogramm an Wolle gewonnen werden. Das Farbspektrum der Kamelwolle umfasst dabei gelbliche, rötliche und auch bräunliche Töne.

Die Wolle von Dromedaren sowie das Deckhaar von Kamelen werden aufgrund ihrer Rauheit für die Herstellung von Teppichen verwendet. Das feine Kamelunterhaar hingegen wird für Bekleidung aber auch als Füllung für Bettdecken verwendet. Aufgrund der Lebensräume der Tiere wärmt oder kühlt Kamelhaar je nach Bedarf und sorgt somit für eine angenehme, gleichbleibende Körpertemperatur. Zusätzlich sind Kamelfasern Hohlfasern, wodurch sie über ein hervorragendes Feuchtigkeitsmanagement verfügen. Ähnlich wie Angorawolle wird auch dem Kamelhaar eine antirheumatische Wirkung zugesagt.

Obwohl Kamelwolle nicht ganz so häufig Verwendung findet wie Kaschmir, sind die Rohpreise der beiden Wollarten nahezu identisch. Bis zu 200 Euro pro Kilo Rohwolle können erzielt werden.