Polyamid-Faser
Polyamid ist eine, auf Rohöl basierende, chemisch erzeugte Synthetikfaser, die damit im Gegensatz zu den in der Natur vorkommenden, tierischen Eiweißfasern steht. Entwickelt wurde die Faser in der ersten Hälfte des 20., etwa zeitgleich in Deutschland und den USA. Polyamid wird jedoch nicht nur als Faser sondern auch als Kunststoff, Verarbeitet als Spritzguss, verwendet.
Für die Herstellung werden die Ausgangsstoffe in chemischen Prozessen zu Granulat umgewandelt. Dieses wird anschließend durch Erhitzen in eine zähflüssige Spinnmasse verwandelt. Durch das Schmelzspinnverfahren können dann die Polyamidfilamente (ein Filament ist eine Endlosfaser) erzeugt werden. Gewünschte Eigenschaften der Faser können durch die Zugabe sogenannter Additive zur Spinnmasse oder durch die Form der Spinndüse (unterschiedlicher Querschnitt) vorbestimmt werden.
Je nach verwendeten Ausgangsstoffen wird zwischen Polyamid 6 (Perlon)und Polyamid 6.6 (Nylon) unterschieden. Die beiden Fasern unterscheiden sich in ihren Charakteristika jedoch kaum.
Polyamidfasern sind Thermoplasten. Dies bedeutet, dass sie beliebig oft erhitzt und verformt werden können. Nach Ihrem Abkühlen behalten sie dann die zuvor geformte Struktur. Polyamidfasern sind generell sehr strapazierfähig und beständig gegen Scheuerbeanspruchungen. Sie haben zudem eine hohe Elastizität, eine geringe Dichte und sind leicht in der Pflege.
Aufgrund seiner Eigenschaften wird die Faser als Futterstoff, im Wäsche- und Sportbereich eingesetzt. Polyamid findet zudem bei Rucksäcken, Taschen, Zelten sowie technischen Fasern und Geweben Verwendung. Auch wird es oftmals in Mischungen mit Wolle verwendet.